Energiewende

Die private Energiewende

Wir informieren hier über Beratungsangebote, Fördermaßnahmen, Unterstützungen und Technologien einer nachhaltigen privaten Energiewende

Faktencheck: Mythen um die Wärmepumpe

Von Marc Fleischmann, dpa. 20.05.2023

Die von der Bundesregierung angepriesene Wärmepumpe soll Öl- und Gasheizungen ersetzen. Zur neuen Technik kursieren Mythen - oft zu Unrecht. Die Behauptungen im Faktencheck.

Für den Klimaschutz läutet die Bundesregierung den Abschied von Gas- und Ölheizungen ein. Künftig soll dabei auch die Wärmepumpe für warme Wohnungen und Häuser sorgen. Die Skepsis gegenüber der Technik drückt sich in verschiedenen Behauptungen aus - etwa, dass sie sich nicht rechne, klimafeindlich sei und vor allem in alten Gebäuden nicht funktioniere. Was davon stimmt und was nicht, klärt dieser Faktencheck.


Behauptung: Bei einer Wärmepumpe werden die Heizkörper nicht richtig warm.

Bewertung: Falsch.


Fakten: Die Heizkörper werden warm, aber nicht glühend heiß. «Darin liegt das Einsparpotenzial», sagt Fachbereichsleiter Arian Freytag von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Wärmepumpen seien Niedrigtemperaturheizungen, erklärt Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP).


Bei der Technik wird Wärme aus der Umwelt gewonnen (Luft, Wasser, Erde) und mithilfe von Strom auf eine höhere Temperatur meist zwischen 35 und 55 Grad Celcius gebracht. Mit dieser sogenannten Vorlauftemperatur fließt das Heizungswasser durch das System zu den Heizkörpern. Hochtemperatur-Wärmepumpen mit bis zu 75 Grad Vorlauf sind nach Weinholds Angaben durch einen höheren Stromverbrauch weniger effizient und insgesamt teurer.


«Die Heizkörper werden definitiv warm genug», sagt Weinhold. Auch ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts kommt zum Ergebnis, dass die Wärme reiche. Die Wissenschaftler untersuchten zwischen 15 und 170 Jahre alte Gebäude mit Wärmepumpen. Bei den Vorlauftemperaturen kamen die 27 Außenluft-Wärmepumpen im Mittel auf knapp 44 Grad und die elf Erdreich-Wärmepumpen auf etwas über 45.


Mit herkömmlichen Öl- und Gasheizungen können Wärmepumpen allerdings nicht mithalten. Bei der Verbrennung entstünden mitunter Temperaturen von mehreren 100 Grad, erklärt Weinhold, «wobei der größte Teil dieser Wärme durch den Schornstein verpufft». An Heizkesseln seien die Temperaturen früher unnötig hoch eingestellt gewesen, sagt Peter Kafke, Teamleiter Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Heizkörper wurden so heiß, «dass man ein Spiegelei darauf braten konnte», so BWP-Sprecherin Weinhold.


Behauptung: Hauseigentümer müssen bis zu 300.000 Euro zahlen.

Bewertung: Irreführend.


Fakten: Um annähernd auf eine Summe von 300.000 Euro zu kommen, müsste ein altes Haus komplett energetisch saniert werden. Peter Kafke vom vzbv veranschaulicht: Wenn nicht nur zu kleine Heizkörper durch größere ersetzt, sondern eine neue Fußbodenheizung eingebaut werde, treibe das die Kosten in die Höhe. Dazu gehören nach seinen Worten neuer Estrich und Fußbodenbeläge im ganzen Haus. Wer dann noch das Haus dämme und neue Fenster einbaue, könne 200.000 Euro erreichen. Kafke nennt das «die große Ausnahme».


Bei dem Betrag von 300.000 Euro denkt Katja Weinhold an ein Haus mit mehreren Parteien, das zudem sanierungsbedürftig sei. Mit dem reinen Einbau einer Wärmepumpe habe das dann nichts mehr zu tun, so die BWP-Sprecherin.


Ein Beispiel: In einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche soll die Öl- oder Gasheizung gegen eine Wärmepumpe getauscht werden. Weinhold beziffert die durchschnittlichen Kosten dafür mit 25.000 bis 65.000 Euro. Die finanzielle Spannweite entstehe durch die Art der Wärmegewinnung (Luft, Wasser, Erde), die Leistung der Wärmepumpe und die notwendigen Umfeldmaßnahmen. Die Installation soll den Angaben zufolge enthalten sein.

Behauptung: Eine Wärmepumpe rechnet sich finanziell auf Dauer nicht.

Bewertung: Oft falsch.


Fakten: Die Erstinvestition sei bei einer Wärmepumpe im Vergleich höher als bei einer Öl- oder Gasheizung, sagt Katja Weinhold vom BWP - trotz staatlicher Förderung (maximal 40 Prozent, gedeckelt auf 60.000 Euro pro Wohneinheit). Teurer wird es durch zusätzliche Maßnahmen wie Heizkörpertausch oder Dämmungen. Das heißt: Die Ausgaben für das neue Heizsystem müssen über die Jahre wieder eingespielt werden. Auch ohne die erwartete Senkung der Preise bei Wärmepumpen rechnet sich die Anlage nach Angaben der BWP-Sprecherin nach spätestens 25 Jahren.


Eine Berechnung des Fraunhofer-Instituts zeigt: Ein teilsaniertes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern zu beheizender Fläche wird mit einer durchschnittlich effizienten Wärmepumpe betrieben, die aus einem Kilowatt Strom drei Kilowatt Wärme erzeugt (Jahresarbeitszahl 3 - JAZ 3). Gegenüber einer Gasheizung spart man demnach über 150 Euro monatlich. Zugrunde gelegt wurde ein Gaspreis von 25 Cent und ein Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde (kWh).


Das heißt: Die Wärmepumpe benötigt zum Betrieb zwar den teureren Strom, dafür aber je nach Effizienz weniger Kilowattstunden als eine Gasheizung. Das ist auch die Grundlage des Vergleichs von vzbv-Teamleiter Peter Kafke. Beispiel Gasheizung: Er rechnet, dass ein Haus 20.000 kWh Wärme pro Jahr braucht, in 15 Jahren also 300.000 kWh. Bei einem Gaspreis von 20 Cent pro kWh sind das 60.000 Euro für den Betrieb. Dazu kommen etwa 10.000 Euro für die Heizungsanlage. Das macht insgesamt 70.000 Euro.


Beispiel Wärmepumpe: Diese braucht die 20.000 kWh geteilt durch die JAZ. Bei einer guten Wärmepumpe (JAZ 4) wären das 5000 kWh Strom pro Jahr - bei 40 Cent pro kWh also 30.000 Euro in 15 Jahren. Wenn die Wärmepumpe 30.000 Euro koste und ein Drittel gefördert werde, betrage die Gesamtsumme 50.000 Euro. Im Vergleich zur Gasheizung bedeutet das laut Kafke eine Ersparnis von 20.000 Euro.


Anders sähe es dagegen bei einer außergewöhnlich schlechten Wärmepumpe (JAZ 2) aus: Sie benötigt 10.000 kWh Strom für 20.000 kWh Wärme. Bei 40 Cent pro kWh wären das dann wie beim Gas 60.000 Euro in 15 Jahren und durch die teurere Anlage schließlich ein Minusgeschäft.



Behauptung: Eine Wärmepumpe ist nicht klimafreundlicher als eine Gasheizung.

Bewertung: Falsch.


Fakten: Mit einer Wärmepumpe kann die Gasheizung nicht mithalten. Wer eine Gastherme nutzt, generiert nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) pro kWh etwa 218 Gramm an umweltschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2). Das heißt: Bei einem Einfamilienhaus mit 20.000 kWh sind das rund 4,4 Tonnen CO2 pro Jahr.


Die Wärmepumpe braucht für den Betrieb dagegen Strom. «Je nach Erzeugung kann dieser sauber oder klimaschädlich sein», erklärt Arian Freytag von der Verbraucherzentrale. Beim Strommix in Deutschland (2022: 46,2 Prozent aus erneuerbaren Energien) entstehen laut UBA 434 Gramm CO2 pro kWh. Eine mittelmäßige Wärmepumpe mit JAZ 3 benötigt ein Drittel der zu erzeugenden 20.000 kWh Wärme als Strom. Damit kommt man auf etwa 145 Gramm CO2-Ausstoß pro kWh Wärme. Aufs Jahr gerechnet sind das knapp 2,9 Tonnen CO2. Das bedeutet im Vergleich zum Erdgas eine Ersparnis von etwa 35 Prozent.


Wer die Umwelt weiter entlasten will, hat bei der Wärmepumpe zwei Möglichkeiten. Beim Kauf einer leistungsfähigeren Wärmepumpe (JAZ 4) entstehen - ausgehend vom aktuellen Strommix - pro Jahr noch etwa 2,2 Tonnen CO2. «Eine gute Wärmepumpe halbiert die CO2-Emissionen gegenüber einer Gasheizung», so vzbv-Teamleiter Peter Kafke. Wer seinen Strom nur aus erneuerbaren Energien bezieht, kann die CO2-Emissionen nochmals deutlich reduzieren. «Bei einem 100-prozentigen Ökostromtarif liegt die Wärmepumpe bei der Klimafreundlichkeit deutlich vor der Gasheizung», erklärt Freytag.



Behauptung: In Altbauten ist der Einbau einer Wärmepumpe auch wegen der fehlenden Fußbodenheizung unmöglich.

Bewertung: Falsch.


Fakten: «Es ist nicht entscheidend, ob man eine Fußbodenheizung hat oder Heizkörper», sagt Peter Kafke vom vzbv. Die Vorlauftemperatur müsse passen. Auch im wenig sanierten Altbau mit Heizkörpern könne diese häufig ausreichend sein, so der Teamleiter von der Verbraucherzentrale. Oft seien auch die schon verbauten Heizkörper überdimensioniert und damit für das Beheizen mit Wärmepumpen geeignet, ergänzt Fachbereichsleiter Freytag.


Bei Unklarheiten rät Kafke zu einer Prüfung. Diese könnte zu einem «Austausch einzelner Heizkörper und einzelnen Dämm-Maßnahmen» führen, die dafür sorgen, dass es mit einer niedrigen Vorlauftemperatur ausreichend warm wird.

Dass Wärmepumpen nur mit einer Fußbodenheizung funktionieren, sei ein Mythos, der sich hartnäckig halte, sagt BWP-Sprecherin Weinhold. «Die Wärmepumpe liebt große Heizungsflächen, braucht sie jedoch nicht unbedingt.»

Heizen mit Zukunft! Energietechnologien in der Sanierung

Bericht zur Info-Veranstaltung am 6. Febr. 2023  im Sportclub des SC-Geiselbach

Das Bürgerforum Geiselbach (BFG) hatte zu der Info-Veranstaltung "Heizen mit Zukunft" eingeladen. Damit setzte der Verein seine Reihe mit Vorträgen, "Mut zur privaten Energiewende", fort.

Als Referenten konnte das BFG den Geschäftsführer der Heizung-Lüftung-Sanitär GmbH in Mömbris, Herrn Heiko Hoier, gewinnen.

Ein Bericht von

Arno Dronzella


Heizen mit Zukunft, Energietechnologien in der Sanierung – ein Thema, das alle angeht und viele mit Sorge in die Zukunft blicken lässt. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Vorsitzende des BFG, Bernd Nordemann, im Sportclub des SC Geiselbach über  60 Interessierte begrüßen durfte.


Heiko Hoier enttäuschte die Zuhörerschar dann auch nicht. In einem mehr als einstündigen Vortrag ging er zunächst auf die kleineren Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie ein. Diese, so der Fachmann, ließen sich kurzfristig und kurzzeitig umsetzen. Dazu zählen der sogenannte Hydraulische Abgleich, die regelmäßige Wartung, das Einstellen von Heizkurve, Temperatur und Heizzeiten unter Berücksichtigung des Heizverhaltens, die Erneuerung der Umwälzpumpen, Heizkörper und Thermostatköpfe sowie eine innenliegende Dämmung vornehmlich der Kellerdecke, der Heizungsrohre und der Heizkörpernischen.


Allein der Einbau elektronischer Heizkörperventile, so Hoier, ließen die Heizkosten um bis zu 10% sinken. Und als schöne Nebeneffekte sind der verminderte CO2-Ausstoß sowie sinkende Anlagenkosten, denn die Heizung dankt es dem Besitzer mit einer höheren Lebenserwartung zu nennen.


Nach diesen für jeden erschwinglichen Maßnahmen berichtete Hoier im zweiten Teil seines Vortrags über Energie-Technologien in der Sanierung.


Diese Technologien umfassen zum einen das ausschließliche Heizen mit einer Wärmepumpe, als auch als Hybridheizung. Weiterhin sind die Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage zusammen mit einem Batteriespeicher, die Brennstoffzellenheizung also eine Gasheizung, die auch Strom erzeugt – und zum Schluss die reine Pelletheizung zu nennen.


Hoier erklärte die unterschiedlichen Wärmepumpensysteme, die sich aufgrund der verwendeten Energieträger in drei Gruppen einteilen lassen: Wasser, Erde oder Luft. Das letztgenannte Medium ist das am häufigsten verwendete. Da die Funktionsweise einer Wärmepumpe nicht jedem geläufig ist, machte der Heizungsfachmann das Prinzip für alle leicht verständlich und verglich die Funktion mit der eines Kühlschranks – nur umgekehrt: Der Energieträger wird verdampft, anschließend verdichtet und in einem Verflüssiger wieder verflüssigt. An dieser Stelle gibt der Träger seine Energie bzw. Wärme an das Heizmedium ab. Im Nachhinein wird das Trägermedium entspannt und dem Verdampfer erneut zugeführt. Der Prozess beginnt von neuem.


Die Wärmepumpe, ggf. in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage, ist zumeist die Lösung in einem Neubau. Was aber vielen bis dato nicht klar war, erklärte der Fachmann, dass man eine Wärmepumpe quasi als Hybridsystem mit seiner bestehenden Heizungsanlage koppeln kann, sodass auch mit Vorlauftemperaturen von 70°C eine Wärmepumpe in alten Häusern effektiv betrieben werden kann.


Auf weitere Energie-Technologien, die Hoier vorstellte, wie z.B. die Brennstoffzellenheizung soll hier nicht näher eingegangen werden. Interessierte können jedoch dem u.a. Link folgen und die kompletten Vortragsunterlagen herunterladen.


Ein wichtiges Kriterium quasi als Entscheidungshilfe für eine Sanierungsmaßnahme ist sicherlich die finanzielle Förderung durch den Staat. So gibt es für den Einbau einer Wärmepumpe eine Unterstützung von bis zu 40%. Selbst für eine Heizungsoptimierung kann man Zuschüsse von bis zu 20% erwarten.


In der anschließenden lebhaften Diskussion beantwortete Heiko Hoier etliche Fragen von den Zuhörern, was sich auch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung fortsetzte.

Es war ein rundherum gelungener Vortrag. Allerdings muss man die Fülle an Informationen erst einmal verarbeiten. Vielleicht hilft dabei der Foliensatz der Präsentation.


Er kann von allen Interessierten, vor allem denjenigen, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, unter dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden.

Die Präsentation von Heiko Hoier herunterlasen:  >>>> hier


Die Broschüre "clever heizen" herunterladen: >>>>> hier

Vortrag von Heiko Hoier hier herunterladen (auf das Bild klicken)

Die Broschüre "clever heizen" hier herunterladen (auf das Bild klicken)

Unser Thema: "Heizen mit Zukunft"

Info-Veranstaltung am 6. Februar 2023 um 19:00 Uhr im Sportclub des SC-Geiselbach

Antrag zur Förderung erneuerbarer Energien in privaten Haushalten

Der Antrag wurde von der BFG-Fraktion in die Sitzung des Gemeinderates am 14. Dez. 20022 eingebracht

Antrag 

auf Einrichtung eines gemeindlichen Förderprogrammes für einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in privaten Haushalten in Geiselbach.



Der Gemeinderat Geiselbach wird gebeten, der Einrichtung eines Programms zur Förderung von Photovoltaikanlagen in Privathaushalten zuzustimmen.


Ziel dieses Förderprogramms ist die verstärkte Eigennutzung der Sonnenenergie durch Photovoltaikanlagen in privaten Haushalten. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Geiselbach sollen durch eine finanzielle Förderung motiviert und unterstützt werden, entsprechende Anlagen zu installieren und vermehrt für den Eigenbedarf zu nutzen.


Die Mittel des Förderprogramms stehen unter Haushaltsvorbehalt und sollen einen gedeckelten, jährlichen Gesamtbetrag aufweisen, der in den Haushaltsberatungen jeweils für das Folgejahr neu festgelegt wird. Für das Jahr 2023 soll der Gesamtbetrag € 20.000,- betragen. 


Die Dauer des Programmes soll erstmalig für die Dauer von 5 Jahren vorgesehen werden.


Gefördert werden ausschließlich Photovoltaikanlagen zur vorrangigen Eigenstromnutzung, die über einen Energiespeicher verfügen und die in dem Förderungsjahr fertiggestellt und/oder umgestellt bzw. erstmalig mit einem Stromspeicher ausgestattet wurden. Hierunter fallen im Einzelnen:

  • Neuanlagen,
  • Bestandsanlagen, welche von „Volleinspeisung“ auf Eigenstromnutzung umgestellt wurden sowie
  • Bestandsanlagen, die erstmalig mit einem Stromspeicher ausgestattet wurden.

Jeder Haushalt und jeder Anlage kann nur einmalig gefördert werden. Ein rechtlicher Anspruch auf Förderung besteht nicht. Die Förderung muss schriftlich bei der Gemeinde unter Vorlage der Abschlussrechnung beantragt werden.


Die Förderhöhe richtet sich nach der installierten Leistung der PV-Anlage und beträgt je 1 kWp € 100,- und ist begrenzt auf einen Maximalbetrag von € 1.000,- .


Antragsbegründungen:

  • Wie ist der aktuelle Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in Geiselbach?
    Bezogen auf die installierte PV-Leistung (kWp) pro Einwohner nimmt Geiselbach im Landkreis Aschaffenburg einen erfreulichen vorderen Platz ein. Die folgende Analyse zeigt, dass es insbesondere im Bereich der privaten Haushalte, ein erhebliches Potential für einen weiteren Ausbau solarer Energieträger gibt.


Anmerkungen:
Bei den privaten Betreibern sind ca. 40% der Anlagen in den letzten Jahren installiert worden.
Man kann davon ausgehen, dass diese Anlagen überwiegend zur Eigennutzung der erzeugten Energie aus ausgelegt sind. 
Ältere Anlagen sind aufgrund der damaligen Förderungen überwiegend s. g. „Volleinspeiser“. 
Da viele Verträge in den nächsten Jahren auslaufen, sollte die Umrüsten dieser Anlagen mit in die Förderung aufgenommen werden.

Über einen Energiespeicher verfügen bereits ca. 35 Anlagen, überwiegen bei privaten Betreibern.


  • Stromverbrauch der privaten Haushalte:

    Der Stromverbrauch der privaten Haushalte lag in den letzten Jahren durchschnittlich bei:

- pro Haushalt 3200 kWh

- oder pro Person 1600 kWh

Hochgerechnet für Geiselbach ist das ein jährlicher Stromverbrauch der privaten Haushalte: Geiselbach Stromverbrauch 3.360 MWh

Der Anteil der von Haushaltsstrom am gesamten privaten Energieverbrauch beträgt ca. 20%.
Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren der Anteil von Strom bei den privaten Energieverbräuchen steigt. 

Grund hierfür sind die Ersatz-Inventionen im Bereich Heizung (Gas und Heizöl werden durch Wärmepumpen ersetzt) und Verkehr (E-Mobilität)


Weiterhin ist davon auszugehen, dass die Bezugs-Kosten pro kWh in nächster Zeit weiter steigen werden.


  • Prognose für den weiteren Ausbau privater PV-Anlagen in Geiselbach:

    In Geiselbach und Omersbach ist der Bestand an privaten Wohngebäuden ca. 600. Davon haben ca. 140 bereits eine PV-Anlage in Betrieb.

    Wie aus dem Solarpotentialkataster Bayrischer-Untermain (Anlage A) zu entnehmen ist, sind die überwiegende Anzahl der Bestandsgebäude für den Betrieb einer PV-Anlage „gut geeignet -geeignet“.

    Dieses sind gute technische Voraussetzungen für den weiteren Ausbau privater PV-Anlagen.
     
    Bei entsprechender Unterstützung in Beratung und Förderung durch die Gemeinde lässt sich die Zahl der privaten PV-Anlagen deutlich erhöhen. Realistisch ist eine Zahl von 260 - 300 Anlagen.
     
    Die installierte Leistung durch private Betreiber würde sich von 
    bisher 1.130 kWp auf 2.100 kWp -2.400 kWp erhöhen.

  • Wieviel Leistung erbringen PV-Anlagen in Geiselbach pro Jahr.
    In unserer Region erbringt eine Solaranlage mit 1 kWp installierter Leistung einen Stromertrag von ca. 850 kWh, also ca. 0,85 MWh.
     
    Bezogen auf die bereits installierten Pv-Anlagen ist das ein Jährliche Stromertrag von ca. 960 MWh,
    Dieses entspricht einen Anteil von ca. 29% des privaten Stromverbrauchs in Geiselbach.
     
    Bei dem prognostizierten weiteren Ausbau privater PV-Anlagebetreiber würde sich der Anteil des privat erzeugten Stroms von ca. 29% auf ca. 53% - 61% erhöhen.



Anlage A: Solarpotentialkataster Bayrischer-Untermain Geiselbach und Omersbach

BFG-Antrag Förderung privater PV-Anlagen


https://www.solare-stadt.de/bayerischer-untermain



Private Energiewende -vom Keller bis zum Dachboden

Bericht zur Info-Veranstaltung am 5. Oktober 2022  im Sportclub des SC-Geiselbach

Das Motto der Veranstaltung: Mut zur privaten Energiewende!


Unsere Informationsveranstaltung „Mut zur privaten Energiewende“ im Sportlerheim des SC-Geiselbach am Mittwoch den 05. Oktober ´22 traf auf reges Interesse bei den Bürgern.

Auch aus umliegenden Gemeinden durften wir Gäste begrüßen. Ging es doch darum geignete Möglichkeiten und Strategien aufzuzeigen und zu diskutieren um die stetig steigenden Energiekosten im privaten Bereich nachhaltig zu reduzieren. 


Der eingeladene Klimaschutzmanager des Landkreises - Andreas Hoos – referierte als Gastredner in seinen Beiträgen u.a. über Heizungstausch und -optimierung, Wärmedämmung und Solarenergie.

Er stelle ebenfalls die Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten von Bund und Landkreis vor.
 Herr Hoos erläuterte insbesondere das es für Bestandsgebäude nicht die eine Lösung gibt. Jedes einzelne Objekt bedarf einer individuellen Betrachtung und Beurteilung.

An erster Stelle steht, den Ist-Zustand zu ermitteln und einen Strategiefahrplan zur Reduzierung des Energiebedarfs und gegebenenfalls den Wechsel des Wärme-Energieträgers zu planen.

Er rät daher dringend eine Energieberatung durchführen zu lassen, die im ersten Schritt auch telefonische erfolgen kann. Eine weiterführende, individuelle Energieberatung sollte am besten vor Ort und nur durch eine entsprechend zertifizierte Beratungsperson erfolgen. Kontakte: www.energie-effizienz-experten.de


In dieser individuellen Beratung wird das gesamte Gebäude - vom Keller bis zum Dach - inklusive des Energieverbrauchs und der Heizung analysiert.

Die Initialberatung ink. Energie-Check ist für Landkreisbürger kostenfrei.
Die Energieberatung für Wohngebäude vor Ort wird 1.300,-€ von der BaFa gefördert. Des weiteren bezuschusst der Landkreis diese Beratung mit 150,-€. 


Welche Fördermittel von welcher Stelle zur Verfügung stehen und wie diese zu beantragen sind, hat Herr Hoss ebenfalls aufgezeigt. 
Grundsätzlich können für energetische Maßnahmen jährlich bis zu 60.000,-€ an Förderleistungen beantragt werden. Diese Bescheide haben eine Gültigkeit von zwei Jahren. Die Gültigkeitsdauer kann im Bedarfsfall um weitere zwei Jahre verlängert werden.

Wichtig ist aber zu beachten: die Beantragung und Bewilligung muss vor einer Auftragsvergabe erfolgen! Dies gilt auch für bei Inanspruchnahme von Förderkrediten der KfW. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten: es gibt nicht die eine Lösung für alle. Eine Energieberatung hilft jedem einzelnen Wohngebäudebesitzer seine individuellen Optimierungsmöglichkeiten zu ermitteln. Und um die bereitgestellten Fördermittel zu erhalten, muss der Antrag vor Auftragsvergabe bewilligt sein.

Nutzen Sie das Angebot des Landkreises um ihre private Energiewende zu gestalten und nachhaltig Geld zu sparen.


Weitere Details und Infos finden Sie u.a. hier: Klimaschutzmanager LK-Aschaffenburg


Im Rahmen der sehr ausgiebigen Diskussion wurden u. a.  Folgeveranstaltungen mit den Schwerpunkten Solarenergie und Heizenergie vorgeschlagen.


Das Bürgerforum Geiselbach wird diese Anregungen aufnehmen und entsprechende Fachinfo-Veranstaltungen anbieten

Die Präsentation der Infoveranstaltung können hier abgerufen werden

Mut zur privaten Energiewende

Mut zur privaten Energiewende!

Info-Veranstaltung "Mut zur privaten Energiewende!" Mittwoch, 5. Oktober 2022 19:00 Uhr im Sportclub des SC-Geiselbach

Mut zur privaten Energiewende! Info-Veranstaltung am 5. 10. 22 um 19:00 Uhr im Sportclub des SC-Geiselbach.

Die Energiepreise laufen aus dem Ruder. Von den rasant steigenden Energiekosten sind alle Haushalte dauerhaft betroffen. Der Gaspreis hat sich in den letzten 12 Monaten fast verdreifacht. Bei Heizöl und Strom ist die Situation nur unwesentlich entspannter.

Mit den deutlich höheren Energiekosten werden wir dauerhaft leben müßen. Wer die Energiekosten für seinen Haushalt senken will muß sparen und über Investitionen in eine private Energiewende nachdenken.

Das Bürgerforum Geiselbach lädt zu einer Info-Veranstaltung am Mittwoch, 5. Oktober 2022 ein. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im Sportclub des SC-Geiselbach.


Gastredner ist Andreas Hoos, Klimaschutzmanager des Landkreises Aschaffenburg. Sein Thema: „Private Energiewende vom Keller bis zum Dachboden“.


In der Veranstaltung wollen wir an Beispielen zeigen, wie nachhaltig Energiekosten reduziert werden können, mögliche Strategien gegen steigende Energiepreise in privaten Haushalten vorstellen und welche Unterstützungen Bund und Landkreis anbieten.

Energie-Sparbüchle

Ein kleines Handbuch mit Energiespartipps

Liebe Energiesparerin, lieber Energiesparer,



die Preiseskapaden der letzten Zeit bei Heizöl, Gas, Benzin und Diesel sowie stark steigende Strompreise führen uns allen ganz eindringlich vor Augen, dass Energie ein rares und immer teurer werdendes Gut ist. Energiesparen und erneuerbare Energien haben sich bisher schon gelohnt und werden sich bei steigenden Preisen zukünftig noch mehr auszahlen.


Diese Tipps zeigen Ihnen, wo die großen und kleinen Einsparpotenziale liegen und vor allem auch, wie einfach und schnell Sie im Alltag Energie sparen und Kosten senken können. Und nicht zu vergessen: Jeder eingesparte Euro ist praktizierter Umweltschutz und kommt unserem Klima zugute.


Die angegebenen Einspareffekte sind in ihrer jeweiligen Größenordnung oder Bandbreite vielfach abhängig vom Nutzerverhalten und Gebäudestandard und beeinflussen sich zum Teil auch gegenseitig.

Deswegen dürfen Sie die Einsparpotenziale nicht alle einfach addieren, auch wenn jede Maßnahme für sich ihren Beitrag leistet. Aber freuen können Sie sich trotzdem über jeden einzelnen Gewinn.


Ihr Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

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