Ein Bericht von
Arno Dronzella
Heizen mit Zukunft, Energietechnologien in der Sanierung – ein Thema, das alle angeht und viele mit Sorge in die Zukunft blicken lässt. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Vorsitzende des BFG, Bernd Nordemann, im Sportclub des SC Geiselbach über 60 Interessierte begrüßen durfte.
Heiko Hoier enttäuschte die Zuhörerschar dann auch nicht. In einem mehr als einstündigen Vortrag ging er zunächst auf die kleineren Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie ein. Diese, so der Fachmann, ließen sich kurzfristig und kurzzeitig umsetzen. Dazu zählen der sogenannte Hydraulische Abgleich, die regelmäßige Wartung, das Einstellen von Heizkurve, Temperatur und Heizzeiten unter Berücksichtigung des Heizverhaltens, die Erneuerung der Umwälzpumpen, Heizkörper und Thermostatköpfe sowie eine innenliegende Dämmung vornehmlich der Kellerdecke, der Heizungsrohre und der Heizkörpernischen.
Allein der Einbau elektronischer Heizkörperventile, so Hoier, ließen die Heizkosten um bis zu 10% sinken. Und als schöne Nebeneffekte sind der verminderte CO2-Ausstoß sowie sinkende Anlagenkosten, denn die Heizung dankt es dem Besitzer mit einer höheren Lebenserwartung zu nennen.
Nach diesen für jeden erschwinglichen Maßnahmen berichtete Hoier im zweiten Teil seines Vortrags über Energie-Technologien in der Sanierung.
Diese Technologien umfassen zum einen das ausschließliche Heizen mit einer Wärmepumpe, als auch als Hybridheizung. Weiterhin sind die Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage zusammen mit einem Batteriespeicher, die Brennstoffzellenheizung also eine Gasheizung, die auch Strom erzeugt – und zum Schluss die reine Pelletheizung zu nennen.
Hoier erklärte die unterschiedlichen Wärmepumpensysteme, die sich aufgrund der verwendeten Energieträger in drei Gruppen einteilen lassen: Wasser, Erde oder Luft. Das letztgenannte Medium ist das am häufigsten verwendete. Da die Funktionsweise einer Wärmepumpe nicht jedem geläufig ist, machte der Heizungsfachmann das Prinzip für alle leicht verständlich und verglich die Funktion mit der eines Kühlschranks – nur umgekehrt: Der Energieträger wird verdampft, anschließend verdichtet und in einem Verflüssiger wieder verflüssigt. An dieser Stelle gibt der Träger seine Energie bzw. Wärme an das Heizmedium ab. Im Nachhinein wird das Trägermedium entspannt und dem Verdampfer erneut zugeführt. Der Prozess beginnt von neuem.
Die Wärmepumpe, ggf. in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage, ist zumeist die Lösung in einem Neubau. Was aber vielen bis dato nicht klar war, erklärte der Fachmann, dass man eine Wärmepumpe quasi als Hybridsystem mit seiner bestehenden Heizungsanlage koppeln kann, sodass auch mit Vorlauftemperaturen von 70°C eine Wärmepumpe in alten Häusern effektiv betrieben werden kann.
Auf weitere Energie-Technologien, die Hoier vorstellte, wie z.B. die Brennstoffzellenheizung soll hier nicht näher eingegangen werden. Interessierte können jedoch dem u.a. Link folgen und die kompletten Vortragsunterlagen herunterladen.
Ein wichtiges Kriterium quasi als Entscheidungshilfe für eine Sanierungsmaßnahme ist sicherlich die finanzielle Förderung durch den Staat. So gibt es für den Einbau einer Wärmepumpe eine Unterstützung von bis zu 40%. Selbst für eine Heizungsoptimierung kann man Zuschüsse von bis zu 20% erwarten.
In der anschließenden lebhaften Diskussion beantwortete Heiko Hoier etliche Fragen von den Zuhörern, was sich auch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung fortsetzte.
Es war ein rundherum gelungener Vortrag. Allerdings muss man die Fülle an Informationen erst einmal verarbeiten. Vielleicht hilft dabei der Foliensatz der Präsentation.
Er kann von allen Interessierten, vor allem denjenigen, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, unter dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden.